Beim Projekt „Mitschnitt Delmenhorst – Tonspuren einer Stadt“ dreht sich alles um aktuelle Stadtgeschichte in Form von urbanen Geräuschen.
Unter dem Dach des ersten Maschinenhauses auf dem ehemaligen Industriegelände der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei (kurz: NW&K), findet man heute die gesammelte Stadtgeschichte Delmenhorsts. Gemeinsam mit dem benachbarten Fabrikmuseum, welches die wechselhafte Geschichte der NW&K zeigt, bildet das Stadtmuseum das Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur.
Seit 1997 gewähren zahlreiche Exponate, von der Früh- und Vorgeschichte um 850 n. Chr., bis in die frühen 2000er Jahre einen vielseitigen Einblick in die Stadtgeschichte.
Keramikscherben aus dem Mittelalter, ein Modell der von Graf Otto I. im 13. Jahrhundert errichteten Burg und die Rekonstruktionen historischer Arbeitsplätze, wie der eines Zigarrenmachers oder Korkschneiders, zeigen, wie die Stadt in längst vergangenen Zeiten ausgesehen haben könnte.
Das Heute sammeln
Aber auch aktuelle Geschichte und Geschehnisse unserer Stadt spielen eine wichtige Rolle für das Stadtmuseum. Mit „Mitschnitt Delmenhorst – Tonspuren einer Stadt“ soll die Museumssammlung durch aktuelle Stadtgeschichte in Form urbaner Klänge erweitert werden. Der neue Sammlungsbereich ermöglicht es, die nicht wiederherzustellende Klangkulisse der Stadt im Jahr 2019 und 2020 einzufangen und für die Ewigkeit aufzubewahren. Bei dem partizipativen Projekt ist die gesamte Stadtgesellschaft dazu eingeladen, sich am Sammeln, Bearbeiten und Ausstellen der städtischen Klangkulisse zu beteiligen. Ziel des Projekts ist es, mitten in die Stadtgesellschaft hineinzuwirken und das Stadtmuseum zu einem Ort des aktuellen Austausches und öffentlicher Diskussionen zu machen.
Text: Maike Tönjes
